Schaut man geübten Strickerinnen beim Maschenanschlag zu, stellt sich der Verdacht ein, das Verkreuzen der Fäden nie so hinbekommen zu können, dass daraus brauchbare Maschen entstehen. Aber es ist nur eine Frage des Verstehens und des Übens. Hat man die Technik begriffen, geht es recht einfach und zum Glück hat jedes Strickstück auch nur einen Maschenanschlag.
Zum Anschlagen werden Wolle und zwei Nadeln gebraucht. Für das Sockenstricken wird ein sogenanntes Nadelspiel benutzt, das aus fünf einzelnen Nadeln besteht. Für alle anderen Stücke findet die Rundstricknadel Verwendung.
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Die Maschen werden auf zwei Nadeln gebildet. Entweder auf zwei der fünf Sockennadeln oder auf beiden Nadeln der Rundstricknadel. Dadurch erhalten die angeschlagenen Maschen eine Größe, die das Abstricken mit einer zweiten Nadel möglich macht.
Beim Maschenanschlag muss vorher überlegt werden, wie viele Maschen notwendig sind. Dementsprechend lang muss das offene Fadenende gewählt werden. Die beiden Nadeln werden in die rechte Hand genommen, der Wollfaden wird so über den Zeigefinger und den Daumen gelegt, dass der Fadenanfang über den Daumen und der restliche Faden über den Zeigefinger nach unten hängt. Beide Fadenteile werden dann mit den restlichen Finger wie zu einer Faust umschlossen, um Spannung herzustellen.
Das vom Daumen herunterhängende Fadenende verbraucht sich beim Anschlagen der Maschen, daher muss es die notwendige Länge haben. Für das Bilden der Maschen werden jetzt beide Nadeln auf den Wollfaden zwischen Daumen und Zeigefinger gelegt und der Wollfaden mit dem rechten Daumen an den Nadeln festgehalten.
Zieht man die Nadeln samt Wollfaden ein wenig von der Hand weg, bildet sich durch diesen oberen Wollfaden und das über dem Daumen gehaltetene Wollfadenstück ein Dreieck. Mit dem an den Nadeln festgehaltenen Wollfaden wird von unten nach oben in das Dreick am Daumen eingestochen, dabei die Wolle weiterhin mit dem Daumen festhalten.
Das zum Zeigefinger laufende Fadenstück wird mit der Nadel von oben nach unten herangeholt und durch das Dreieck am Daumen durchgezogen. Jetzt den Daumen aus der Fadenschlinge nehmen und den Faden, der die Masche gebildet hat, etwas anziehen, sodass die Wolle eine Masche direkt um die Nadel herum bildet.
Bei diesem ersten Anschlag bilden sich immer zwei Maschen – eine Randmasche und die erste Masche. Bei jedem weiteren Anschlag entsteht jeweils eine neue Masche. In dieser Art immer wieder neu anschlagen – den Faden zwischen Daumen und Zeigefinger spannen, den Faden an den Nadeln festhalten, ein Stück von der Hand entfernen, von unten durch das entstehende Dreieck einstechen und das Fadenstück am Zeigefinger heranholen und durch das Dreieck ziehen – die nächste Masche ist entstanden.