Jede Strickarbeit beginnt mit einem Maschenanschlag, dem meist ein individuelles Bündchen folgt. Doch am Maschenanschlag verzweifeln gerne viele Strickerinnen. Oft ist er zu fest geraten, dann wieder einmal viel zu locker, oder er lässt keine schöne Regelmäßigkeit erkennen. Solche Probleme finden mit dem italienischen Maschenanschlag ein schnelles Ende.
Der Weg zu einem elastischen Bündchen
Es spielt keine Rolle, ob man einen Pullover oder eine Mütze, einen Schal oder ein Paar Socken strickt, es passiert immer wieder: Der Anschlag ist nicht elastisch genug. Da kann das anschließend gestrickte Bündchen noch so sorgfältig gestrickt sein, wenn der Maschenanschlag sich nicht genügend dehnen lässt, zieht man die Mütze oder die Socken erst gar nicht gerne an. Schade, denn es kann so einfach sein, wenn man nur weiß, wie es geht. Der italienische Maschenanschlag hilft jeder Strickerin, ein vorbildliches Bündchen zu stricken.
In unserem Video stellen wir eine einfache Variante des italienischen Maschenanschlags für ein Rippenmuster im 1-1 Verhältnis vor. Das heißt, für eine linke und eine rechte Masche im Wechsel gestrickt. Der Anschlag selber besteht aus 3 Reihen und zeigt ein überzeugend rundes Maschenbild mit einer perfekten Elastizität.
Der Anschlag für die erste Reihe
Je nach Maschenanzahl wird die passende Fadenlänge für den Anschlag über den Daumen und Zeigefinger gelegt, die Fadenenden mit dem Ringfinger und dem kleinen Finger dabei festgehalten.
- Die erste Masche: Die Nadel in der rechten Hand legt man auf den gespreizten Faden und führt die Nadel um den Faden. Die erste Masche ist gestrickt.
- Die zweite Masche: Man führt die Nadel unter den Daumenfaden und hebt dabei diesen auf die Stricknadel, legt die Nadel nun auf den Zeigefingerfaden und holt den Faden unter dem Daumenfaden wieder zurück. Die zweite Masche ist fertig. Sie wird nachfolgend die rechte Masche sein.
- Die dritte Masche: Hier fährt man mit der Stricknadel gleichzeitig über den Daumen- und Zeigefingerfaden, sodass beide Fäden auf der Nadel liegen. Anschließend fährt man mit der Nadel unter den Zeigefingerfaden hindurch und lässt dabei diesen Zeigefingerfaden wieder von der Nadel gleiten, damit ist nur noch ein Faden auf der Nadel. Die linke Masche ist gestrickt. Man erkennt das leicht daran, dass diese gestrickte Masche eine kleine Perle hat, die rechte Masche aber nur glatt ist.
Diese zweite und dritte Masche wird für den gesamten Anschlag gestrickt. Die Randmasche ist eine normale rechte Masche.
Jede Strickerin, die noch nie den italienischen Maschenanschlag gestrickt hat, wird nach ein wenig Übung begeistert über die Einfachheit dieses Anschlags sein.
So wird der Anschlag perfekt gestrickt
Schaut man sich nun die erste Anschlagsnadel an, sieht man genau den Unterschied zwischen rechten und linken Maschen. Für die folgende Strickreihe wird die erste Masche, die Randmasche, wie gewohnt abgehoben. Die folgenden linken und rechten Maschen werden gestrickt, wie sie erscheinen. Dabei werden die rechten Maschen rechts gestrickt, die linken Maschen aber nur wie zum Linksabheben abgehoben. Das heißt, den Faden vor die linke Masche legen, die Masche abheben und dabei den Faden nach hinten gleiten lassen. So verfährt man die gesamte Nadel bis zur letzten Masche, die wieder normal gestrickt wird.
Die dritte Reihe beginnt wieder mit dem Abheben der Randmasche. Die nachfolgenden Maschen werden immer so gestrickt, wie sie erscheinen. Das heißt, die glatte Masche wird rechts abgestrickt und die Masche mit der Perle, wird als linke Masche abgehoben, den Faden lässt man dabei nach hinten abgleiten. In dieser Reihe werden nun die abgehobenen Maschen der Vorreihe als rechte Masche gestrickt. Nun ist jede Masche fertig gearbeitet. Die Randmasche wie gewohnt normal abstricken.
Ab der vierten Reihe ist der italienische Maschenanschlag fertig und alle folgenden Reihen werden mit normalen rechten und linken Maschen weiter gestrickt. Dieser Maschenanschlag eignet sich auch ideal für ein nachfolgendes Perlmuster oder Patentmuster. Das Bündchen wird damit nicht nur elastisch sein, sondern erhält einen runden Abschluss.